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Friedrich Griese war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein hochgeachteter und gefeierter deutscher Schriftsteller aus Mecklenburg.
Nach dem 2. Weltkrieg, der Inhaftierung in einem russischen Arbeitslager für politisch Unliebsame und der Flucht in den Westen Deutschlands wurde es still und stiller um ihn. Nachdem Versuche, ihn in der Ostzone - der späteren DDR - zu halten, gescheitert waren, wurde sein Werk totgeschwiegen oder als nationalsozialistisch diffamiert. Seine späteren Werke erreichten in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr die Auflagen der Blütezeit seines Schaffens.
So ist es sicher nicht verwunderlich, dass viele Menschen in der Region seiner größten schriftstellerischen Leistung - Parchim und Stralendorf - kaum noch etwas von Friedrich Griese wissen. Selbst Literaturwissenschaftler reduzieren ihn auf einen Vertreter der sogenannten “Blut und Boden” - Literatur des 3. Reiches. Sie plappern zu oft nur das nach, was die Ideologie der DDR vorgeschrieben hat oder sind heute noch deren Ideologie verhaftet.
Ich selbst habe Griese erst vor wenigen Jahren entdeckt. Und obwohl ich mich selbst in der heutigen Gesellschaft politisch eher links einordne, fühlte ich mich sofort zur Sprache und zum Werk Friedrich Grieses mit ungewöhnlicher Kraft hingezogen. Da, wo andere Verherrlichung des Nationalsozialismus oder Rassismus sahen, entdeckte ich Verständnis für die einfachen Menschen seiner Heimat, Naturliebe und Realitätssinn. So ist das eben mit den ideologischen Scheuklappen.
Wenn man sich auch nur ein wenig in die Lebenszeit Grieses hineindenkt, dann begreift man sogar die wenigen Veröffentlichungen im NSDAP-Verlag. Doch auch in diesen Arbeiten blieb er sich selbst treu. Dies alles ist mir Anlass genug, mit diesen Webseiten und mit Unterstützung anderer Griese-Kenner dazu beizutragen, einen wichtigen, deutschsprachigen Schriftsteller dem Vergessen zu entreißen.
Klaus-Dieter Feige
www.kdfeige.de
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